Mit: Felix von Bredow, Christian Erdt, Emanuel Fellmer, Swintha Gersthofer, Laura Mitzkus
Regie: Felicitas Braun Bühne und Kostüm: Lisa Haag Dramaturgie: Stefan Bläske
„Ich will nicht sprechen. Ich will nicht sprechen. Die Worte fallen mir gegen meinen Willen aus dem Mund."
In seinem 1972 verfassten Stück
„Trunkener Prozess" („Procès ivre") rast Bernard-Marie Koltès durch
Dostojewskijs „Verbrechen und Strafe".
Im Fieber, Traum, Theater ermordet Rodion Romanowitsch Raskolnikow die alte Aljona Iwanowna.
Mordmotive werden erschlossen
und durch andere wieder verworfen. Einzig die Figuren in Rodions
Kopf bleiben, treiben ihn immer wieder zum Mord. Dabei muss die Frage
nach dem eigentlichen Täter und Opfer stets neu gestellt werden.
In Felicitas Brauns Inszenierung
spielen fünf Schauspieler/-innen die neun Figuren. Sie alle müssen sich
behaupten, indem sie ihre Existenz und Berechtigung sich und den
anderen ein-reden.
„Ich rede und rede; und ich will
nichts sagen. Ich versichere Ihnen, dass diese Worte nicht von mir
sind. Hören sie mir nicht zu, es ist nicht wahr."
"...Das
Max-Reinhardt-Seminar Wien bestach mit dem sprachlich wie visuell
suggestiven szenischen Tableau "Trunkener Prozess" nach Koltès."
(Hamburger Abendblatt, 27.06.2011)